Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 28.06.2009, 13:27   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.910
Standard

Liebe Chavali,

eigentlich ist das ein sehr trauriges Gedicht.
Der alte Mann, der Puppenspieler erfeut mit seiner Kunst die Menschen, versammelt sie um sich, doch in Wahrheit ist er ziemlich einsam.
Vielleicht hat er gar ein kleines Vermögen gehortet, was er nicht mehr ausgeben konnte.
Als der Tod in holte, kamen dann seine Erben und haben sich seine Güter aufgeteilt.
Für die alten Marionetten scheint aber kein Platz mehr zu sein, in dieser Welt ohne den alten Puppenspieler.
Sie werden achtlos vernichtet, ohne zu bedenken, was sie dem alten Mann vielleicht bedeutet haben könnten.
Mit den Puppen vergeht auch die Erinnerung an ihn und an seine Kunst.
Was zählt ist einzig und allein der schnöde Mammon.

Besonders stark finde ich die erste Strophe, wo Gottes Wort in der Kathedrale im Wind verweht.
Genauso verwehen die Gedanken und die Erinnerungen an diesen stolzen alten Puppenspieler.

Alles soweit in Ordnung, außer das du hier recht willkürlich vom Trochäus in den Jambus und umgekehrt wechselst.

Alles in Allem ein schönes, nachdenkliches, aber auch trauriges Gedicht, welches ich gerne gelesen und kommentiert habe...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten