Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 05.07.2009, 19:57   #7
Seeräuber-Jenny
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Ahoi Chavali,

unsere Beiträge haben sich überschnitten. In meiner Antwort an forelle hatte ich schon erläutert, was ich meine.

Natürlich sind nicht alle Dichter Stümper, ob sie sich nun gereimt oder im Vers libre ausdrücken. Nur findet man in allen Formen Gedichte, die einfach so dahingeschludert sind. Bei klassischen Formen ist das offensichtlich und lässt sich klar benennen. Der Vers libre dient in meinen Augen zu oft als Mäntelchen für Nachlässigkeiten aller Art.

Vor allem kommt es ja auf den Inhalt an. Der kann im Vers libre mit großer Intensität vermittelt werden. Die gereimten Formen hingegen machen schon bestimmte Vorgaben, die man sich zunutze machen kann. Die Melancholie, die sich in Sonetten findet, die Feierlichkeit der Ode oder die Schärfe, mit denen die Villanelle dem Leser etwas einhämmert - für jeden Zweck gibt es die passende Ausdrucksform.

Und ganz sicher ist es erlaubt, den Rahmen zu sprengen, wenn ein Gedicht dadurch lebendig wirkt. Nur sollte immer die Liebe zur Sprache erkennbar sein.

Das mag alles recht anspruchsvoll klingen, aber ist es nicht so, dass ein Gedicht mit größerem Interesse gelesen wird, wenn es gut geschrieben ist?

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny

Geändert von Seeräuber-Jenny (05.07.2009 um 20:05 Uhr)
  Mit Zitat antworten