Juliabend
Juliabend
Es mundet der Rotwein aus rheinischen Reben,
die Nacht spinnt sich ein und der Tag der verbleicht.
Es ziehen die Wolken, Gewitter noch eben,
der Himmel verdunkelt, ein Windhauch so leicht.
Die Nacht ist ganz lau, doch schon ahne ich Kühle,
der Waldrebe Duft betäubt mir den Sinn.
Im Hause, da sitzt noch die drückende Schwüle.
Das nachtblaue Flüstern erscheint mir Gewinn.
So sitze und träum ich, will alles erfassen,
die samtschwarze Nacht, sie gibt Mystisches preis.
Doch ob ich´s erkennen kann, jemals erfassen?
Die Bäume und Sträucher bewegen sich leis.
Nun zucken die Blitze in sphärischer Ferne,
unglaubliche Kraft, endlos groß und so rein.
Das Wolkenband reißt, seh vereinzelte Sterne
so weit, so unendlich. Ich fühle mich klein.
Geändert von Klatschmohn (06.07.2009 um 16:19 Uhr)
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