Thema: Winter
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Alt 16.10.2009, 19:00   #2
Feingeist
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Liebe Lena,

die von Dir gewählten Bilder sind mir nicht unbekannt. Dennoch hast Du es geschafft, mich mit diesem Werk zu berühren.

Handwerklich ist daran nichts auszusetzen und inhaltlich habe ich auch nur einige Kleinigkeiten zu bemerken; Erbsenzählerei halt

Zitat:
In Eises Pracht erstarren Wald und Wiesen.
In stiller Nacht kam uns der Winter nah.
Zum Himmel schauen weiß verästelt Riesen
und bunte Blätter liegen blass und starr.
Mir persönlich gefällt die Doppelung des Starren nicht. Die Anapher (In...In) empfinde ich ebenfalls als Überflüssig - warum nicht einfach: Des nachts kam uns der stille Winter nah (geht das grammatikalisch überhaupt? )
Ansonsten, eine sehr schöne Strophe; die Bilder sind innovativer, als die der anderen Strophen!
Zitat:
Fassetten schimmern jetzt auf allen Wegen,
ein jeder Schritt sucht tastend festen Halt.
Die Greisen bitten Gott um seinen Segen
für diesen Winter, der so bitter kalt.
Fassetten - neue Rechtschreibung? Habe nur die Facetten in Erinnerung
Die restlichen Verse sind vom Bildmaterial ziemlich dürftig gehalten und die Ellipse in V4 finde ich auch nicht schön
Zitat:
Die weiße Pracht wird über uns erwachen
und es wird schneien, leise, still und sacht.
Von draußen tönt ein helles Kinderlachen
und alle warten auf die Heilge Nacht.
Vers 2 könnte mMn noch ein wenig aufgepeppelt werden - leise, still; doppelt.
Ich würde leise rausnehmen und mir eine Alliteration über 4x "s" überlegen.
Das Ende ist sehr schön! Ich bin zwar erst 19, fühle mich allerdings trotzdem in eine Zeit zurückversetzt, als ich als Kind über Weihnachten bei meinen Großeltern war - vermutlich hat dieser Teil des Gedichts auch meine Seele angerührt.

Ich hoffe, dass Du mir die Krittelei nicht krumm nimmst!

Der Erbsenzähler-Feingeist
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