Farbenwechsel
Der tiefe Himmel, mauergrau,
liegt abgefärbt im stillen See,
vom Nieselregen leicht gedellt,
sich träge räkelnd nah der Au.
Sie klagt dem fahlen Wald ihr Weh
mit stumpfem Grün, als ihr Entgelt
für Sommerlust und Farbenspiel.
Doch nunmehr reißt es oben auf.
Stahlblau erscheint der Zwischenraum,
blassrosa schimmernd nah am Kamm.
Das Blattgebirge liegt zuhauf,
beleuchtet strahlend wie ein Traum,
Manet-getupft, am schwarzen Stamm,
als hätte Lebenslust es nur als Ziel.
Und plötzlich fällt die Scheibe durch,
orangenfeuerartig suchend,
mit spiegelnd Widerschein im Silbermeer,
nach einer Bleibe, jener Waldesfurch,
zum Nest gebildet, dieses buchend,
verglühend hingesunken, wolkenleer,
verschwendet tausendfach an Farben viel.
Geändert von Archimedes (30.10.2009 um 13:04 Uhr)
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