Wortspiel:
Wortspiel:
Du triffst die Worte, die Du gestern sprachst
Am Morgen wieder; sie erbauten nachts
Die Wut, den Zorn, den Hass: Was Ungeschlachts.
Du ahnst es kaum, Du siehst nichts, tanzt und lachst.
Gespannt der Hahn. Die Zündschnur glüht: Bald krachts.
Dann bricht der Urlaut laut hervor, der Schmerz
Zerkreischt die Stille, schrillt als falsche Terz;
Am Ende stirbt das Herz: Die Tonart machts.
Erzähl mir nicht und auch nicht Dir, Du hättst
Vom Unheil nichts gewusst, das sich im Wort verkleidet.
Wer zu den Waffen greift, der wird verletzt.
Wer attackiert und fordert, der erleidet.
Es ist die Sprache, die die Grenzen setzt,
Und was Du sagst, das bare Wort, entscheidet.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (12.11.2009 um 18:20 Uhr)
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