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Alt 16.11.2009, 00:17   #7
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
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Liebe Chavali,

ich sage immer, das Sonett kann die scharfe Axt in der Lyrik sein.
Diese Form eignet sich ausgezeichnet dazu, kurz und stringent auf einen bestimmten Punkt hinzuarbeiten.
Ja, der Inhalt kann einen schon ganz schön aufbringen. Wenn man aber die Zusammenhänge erkennt, wird einem bewusst, daß diese Sache eigentlich gar keine Aufregung wert ist.
Wie sagt man so schön? Hochmut kommt vor dem Fall. Und wer sich zu weit aus dem Fenster lehnt...

Lieber norbert,

klar ärgert man sich, und das nicht zu knapp.
Aber das ist es ja gerade, daß man dem Kleinkrieg am besten aus dem Wege geht. Was nützt es, wenn man sich gegenseitig zerfleischt?
Jede andere Möglichkeit ist besser.
Natürlich gibt es auch die wahren Feinde. Wie soll man aber diese im Auge behalten, wenn man ständig geblendet und von den eigentlichen Dingen abgelenkt wird?
Sprachlich ohne Fehl und Tadel? Dankefein...

Jo ralfchen,

ich sage dir, es gibt nichts Schlimmeres als paarungswillige Hamster. Du glaubst gar nicht, wo die sich alles anbiedern.
Dich als Nero kann ich mir dagegen gar nicht vorstellen. Ihr habt zwar den Wunsch nach Poduktion vor Publikum gemeinsam, jedoch nicht das Streben nach künstlerischer Perfektion. Außerdem besaß Nero die Courage, sich zum Schluss ein Messer in den Hals zu stecken...

Liebes cyparis,

die Wortwahl ist immer Geschmackssache.
Man kann schwülstig daherreden oder eine klare, deftige Sprache formulieren.
Das kommt wohl immer auf das zu verarbeitende Thema an.
Momentan bin ich wohl etwas direkter drauf.
Ich hätte als Titel auch "leck mich..." verwenden können, jedoch wäre mir das zu reißerisch vorgekommen. Ich finde, "lass dir einen wachsen" klingt viel subtiler und unterstreicht die finale Aussage des Textes ganz gut.
Die hallenden Glocken sind keineswegs dem Reim geschuldet, sondern eine gezielt gewählte Metapher gewesen.
Hast du schon einmal ein großes Glockengeläut gesehen? Das ist so kompliziert aufgebaut, daß schon die kleinste Störung für unharmonischen Klang sorgt.
Hier gehts natürlich im übertragenen Sinne um das klare Denken.
Ob du das Gedicht missinterpretiert hast, kann ich nicht beurteilen, da du deine Interpretaion ja nicht näher erläutert hast.
Aber jeder darf natürlich darin erkennen, was er gerne möchte...

Liebe Dana,

ich finde, du bringst das hier ganz gut auf den Punkt.
Das Schlimmste aber an einem solchen Schauspiel ist, es geschieht nicht einfach zufällig, sondern es wird bewusst inszeniert.
Und für solche Dinge wird auf Teufel komm raus intrigiert und manipuliert.
Das ist ein ganz schmutziges kleines Spielchen, wo bewusst Vertrauen ausgenutzt wird. Ob da immer eine bestimmte Absicht hintersteckt, ist freilich eine andere Frage. Aber so etwas geschieht jeden Tag aufs Neue. Sei es bbei der Arbeit, in der Partnerschaft oder im Verwandten- oder Freundeskreis.
Was übrigbleibt, ist meist Entsetzen, Wut und ganz zum Schluss die bittere Enttäuschung, wieder mal auf so ein Blendwerk reingefallen zu sein.
Manchmal dauert es lange, bis du das durchblickst, doch wenn es soweit ist, musst du handeln und dich davon befreien.
Keine Riesenshow, das käme dem Spieler gerade recht, denn dann bräuchte er sein Spielchen nur etwas abzuändern und könnte munter weiter machen.
Da ist es besser, man verlässt das Spielfeld einfach oder lässt es verlassen.
Das aber ist relativ und kommt auf den Standpunkt bzw. die Position des Betrachters an. .. .


Vielen Dank für eure Kommentare, ich habe mich sehr darüber gefreut...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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