Schweigen
Wir waren so wortreich, so sehr erpicht,
einander die Sprache zu zeigen.
Wir sagten einander die Wahrheit nicht,
und endlich blieb uns: Das Schweigen.
Wir beteten innig zu manch einem Herrn,
vor dem sich die Größten verneigen.
Einander hatten wir weniger gern,
und endlich blieb uns: Das Schweigen.
Wir sangen die Lieder vergoldeter Zeit
um die Wette mit Himmeln voll Geigen.
Zu teilen waren wir nicht bereit,
und endlich blieb uns: Das Schweigen.
Wir machen ein Lärmen im Wiegen der Welt,
ihrem alles umschmiegenden Reigen.
Wir leben wie in seine Mitte gestellt,
und lernen dort langsam: Das Schweigen.
Und dann...
Lausche, Lebendiger, nächtiger
deinen Sinnen verbunden, dem Licht.
Tausche, du Lauscher, bedächtiger
dich aus mit seinem Gewicht...
...und finde sein Sehnen
nach Erleuchtung des Schönen
mächtiger, wo es sich bricht...
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.
Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Geändert von Erich Kykal (18.11.2009 um 12:09 Uhr)
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