Bin König hier auf schmalem Band
bin König hier auf schmalem Band
durch Deutschland
Da steht sie da, E- eins, fünf, sieben,
ganz ruhig und nicht qualmend
wie früher, heftig schnaubend,
von Dampf getrieben.
Geballte Technik, Meisterwerk,
schön, stolz, den Atem raubend,
ersteige ich mein Augenmerk.
Dreh ich am Rad ein wenig nur,
schnurrt freundlich bebend der Koloss
mit seinen tausend Kilowatt,
und macht sich auf, folgend der Spur,
die man ihm vorgegeben hat.
Wenn dann sie dröhnt in einer Tour
( Marlene ich sie gerne nenn’ )
auf freier Strecke, rasend schnell,
durchsteche Land- und Stadtkultur,
bin ich der starke Wilhelm Tell,
der Einzelkämpfer auf der Strecke,
zwar einsam, doch dem Volke dienend,
das man, wie ich, zum Ziele führt.
Fühl mich als letzter, wahrer Recke,
erfüll die Pflicht, wie sich’s gebührt.
Mein Freund, der zittert heute nur,
wie hier der große E – Motor.
War auch ein Chef von der Maschin’,
bis er zehn Leute überfuhr.
Nun ist sein Seelenheil dahin.
Was andres kam mir nie in’n Sinn.
So schau ich aus dem Fenster raus
und halte Wacht, so wie ich’s kann,
fahr stets daher, dahin und bin,
was auch passiert, der erste Mann.
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