Thema: Friedhof
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Alt 26.11.2009, 11:17   #2
Quicksilver
lebendig
 
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Hallo eKy,

in meinen Augen ist dies ein sehr gelungenes Werk von dir. Ich habe es mehrfach gelesen und darüber sinniert. Technisch habe ich auf den ersten Blick nichts zu mäkeln, obschon ich mich frage, ob man "Hingeliehne" nicht doch mit Apostroph schreiben sollte.

Zitat:
und vergessen
ruht unter Steinen Schicksal ohne Zahl.
Diese Stelle ragt für mich besonders hervor. Ich finde es sprachlich sehr gelungen. Jedoch stoße ich mich an den Folgeversen:

Zitat:
Wie Kinder haben wir es einst besessen
und unerkannt verloren tausendmal...
Es liegt an dem Bezug zum Schicksal, dass ich mich stoße. Kann man sein Schicksal überhaupt verlieren? Wenn ich über das Wort Schicksal nachdenke, bedeutet es für mich einen vorbestimmten Weg, der in jedem Fall gegangen wird und dem ich nicht entkommen kann. Den kann ich in meinem Verständnis nicht verlieren. Vielleicht definierst du Schicksal anders - nämlich als Mögliches aber nicht Zwingendes. Dann stimme ich dir gerne zu. Wenn du es aber ebenso wie ich definierst habe ich einen Vorschlag für dich.

Du könntest anstatt Schicksal das Wort "Zukunft" verwenden. Zum Einen gibt es wohl genau das wieder, was du aussagen möchtest, zum Anderen passt es recht schön zum Klang des Verses.

Ich habe mich sehr gern mit deinen Versen beschäftigt. Mein Kompliment für die geschliffene Wortwahl.

Grüße
von
Quicksilver
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