Persönlicher Zorn
Jetzt reib ich aber mal den Kümmel!
Der Winter wird hier nicht geliebt.
Dagegen ein ganz heißes Lümmel
in g-Jeans hundertmal gesiebt,
in t geschossen tausendmal,
die Feinde fallen unter den Pistolen,
dabei wollten wer sich grad nochmal
ein neues Schulheft holen.
Doch klappt das kontinental
nicht so ganz recht,
denn: sei's Mädelgesicht auch nicht schlecht:
Wo bleibt die Moral?
Was "Krieg" heißt, weiß das nicht Jedermann?
Dazu verführt man Kindersoldaten?
Na klar: Hat man die Ideologie fein an,
sind auch die Hosen rotbunt (?) geraten.
Es wird jetzt geknallt, geballert, geschossen.
Hemmungen sind längst Vergangenheit.
Vier Tage lang war die Schule geschlossen.
Die nächste Pistole liegt gemalt bereit.
Statt zum nächsten Wahllokal:
An die Waffe! Und recht total.
Schießen wär fast feiner als Pest:
Je mehr tot, desto besser dem Rest.
Es packt mich manchmal die Wut.
Es wird genapalmt, gebombt, geschossen,
verschönt die Kanonenglut.
In unmäßige Kunst gegossen.
Wir h a t t e n Dichter,
die das geißelten,
als Richter in wahre Worte meißelten.
Wohin gingen diese Richter?
Sie mußten untergehn.
Man wollte sie nicht sehn.
Schon gar nicht hören.
Sie stören.
Man kam sie holen.
Mit Pistolen.
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