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Alt 29.11.2009, 20:24   #1
pringles
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Beiträge: 79
Standard Spiegelwelten und Weltenspiegel



Es sah soviel
und sah sich kaum mehr satt.
Gemeinsam liefen sie durch Kaufhausreihen und das Kind, es wollte alles haben.

Es war ihm warm.

Die Hand strich ihm ganz zart durchs blonde Haar,
die andere hielt ihn ganz sicher auf dem Schoß.
Santa Claus kam selten, nur die eine Nacht...

Sie hielten wollend ihre kleinen Hände hin, zu ihm, zum Vater und der Mutter.
Und bald dann, saßen strahlend sie in ihren Häusern, mit Geschenken auf den Beinen.
Am Kamin da hingen Socken und ein Kind sprach ein Gedicht.
Man gab lachend etwas an den Nächsten.
Eine Zeit in Freude und auch Tränen, die nun danken.
Santa Claus kommt nur zu einem guten Kind ins Haus. -

Und nun?
Wann ist bald wieder Weihnacht?
Eine Zeit, die Glück und Leid nicht gern vereint,
in klaren Kinderaugen,

die in Spiegel blicken

und in trübe Kinderaugen.
Eine Zeit, die Leid und Glück wohl gern vereint.
Wann ist Weihnachten vorbei?
Und nun?

Der Colamann kam wohl zu jedem Kind ins Haus. -
Eine Zeit im Leiden und kein Lächeln, nur ein Bitten.
Man vernahm ein Flehen des am Nächsten
und am Ofen lagen Socken und ein Kind schrie einen Fluch.
Viele rannten weinend auf die Strassen, bald entrissen ihrer Beine.
Sie wünschten ihn hinweg und Vater und auch Mutter konnten nur die kleinen Hände halten.

Der Colamann kam auch noch öfter in der Nacht,
doch Rot war nur das Blut an seinen Händen
und jene zogen hart durchs schwarze Haar...

Es war ihm kalt.

Alleine war ein Kind vor all den Trümmern und es hatte nie etwas gewollt,
doch gab es wohl zuviel.
Nun war es blind.
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