Thema: Wegekreuze
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Alt 09.12.2009, 20:31   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Liebe Chavali,
Quicksilver sei Dank - ich suhle mich doch so gern in Traurigkeiten, ja ich mag traurige Lyrik.
Vorweg: Mir gefällt auch deine Antwort - Zufriedenheit sei Stillstand. Will man den Stillstand nicht, muss man immer beide Seiten der Lebensmadaille annehmen. Erst später erkennt man, dass so manche Traurigkeit von Nöten gewesen ist, zu unserem Guten.

Du hast Wegkreuze und Kreuzungen verdichtet, ausschließlich die erdrückenden. Zum Schluss blitzt etwas auf - jedoch die Suche geht weiter.
(Wer suchet, der findet.)
Die andere Reimart gefällt mir, weil sie "Dauertrauer" im Lesefluß besonders unterstreicht.

Schau mal, ob meine kleine Krittelei wichtig ist. Es sind wirklich Kleinigkeiten, die einer Gedichtbesprechung dienen sollen, ohne den Anspruch auf "Verbesserung".

Liebe Grüße
Dana


Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen



Ausgewaschen scheinen mir die Tage.
Die Zeit verblasst und auch der Weg.
Im Nebel liegend sind noch Spuren,vage,
(Im Nebel zeigen sich noch Spuren vage,)
sie führen über manchen schiefen Steg.

Blätterwerk verdeckt nicht meine Trauer,
Blumen ohne Farbe kreuzen eine Mauer,
die keiner sehen kann und niemand will.
So bleibt die Macht der Liebe in mir still.

Steine säumen meinen raschen Weg,
der hin mich führt und wieder fort,
dichtverwoben suche ich das Wort.

Das Wort, das meine Irrung leitet
zurück auf geraden aufgeräumten Pfad.
Er zeigt mir meiner Wünsche Grad.


__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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