Thema: Täglich neu
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Alt 10.12.2009, 01:08   #2
Abraxas
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Hallo Leier,

mir kommt dein Gedicht widersprüchlich vor.

Zitat:
Nun ist die Nacht vergangen,
Es zieht sie Sonne ihre Bahn
Und löscht die dunklen Sorgen -
Es hebt das Leben wieder an.
Ruhig möcht es wieder werden. -- hier musste ich zum ersten Mal mehrfach lesen, um herauszufinden, wie ich es betonen soll. Bisher standen die Verse im Jambus; dieser letzte Vers der ersten Strophe aber verleitet (mich) durch das "Ruhig" zur Betonung der ersten Silbe des Verses, was mich irritiert.

Mühsal hab ich abgetan. -- Hier dann weiter im Trochäus. Beabsichtigt? Das Frage ich mich aus dem Grund, dass...
Osten bringt mir neue Röte.
Rastlos schlägt mich Tag in Bann,
Geschäftig in die neuen Nöte. -- ...der Rest der Strophe, nach 3 (4) Versen im Trochäus, erneut den Jambus vorweist - ohne, dass mir ein inhaltlicher Grund (Bruch; Veränderung) dafür auffiele.
Es ward ein neuer Tag.
Noch weiß ich nicht, was er mir bringen mag. -- hier werde ich inhaltlich irritiert, denn das LyrIch hat weiter oben bereits beschrieben, was dieser Tag bringt: "neue Nöte". Es sei denn, das "neuer Tag" in der vorletzten Zeile ist bereits ein neuer, vom bisher geschriebenen Text unabhängiger. (?)
Als Leser bin ich also etwas verwirrt.

Die Idee an sich finde ich gut. Ein neuer Tag...die Probleme des Alltags brechen erneut und erbarmungslos über einen herein...achja, von der Lippe hat das mal auf komische Weise dargebracht: das Lied "Guten Morgen liebe Sorgen" - schießt mir dabei grad durch den Kopf.

LG,
Abraxas
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