Geh Wissen!
Du glaubst, du kennst dein Heimatstädtchen,
hast du auch richtig hin gesehen?
Denn meistens sind es kleine Rädchen,
die sich in dunklen Grüften drehen.
Was hinter vielen Zierfassaden,
die nur ein Bild von außen malen,
sich stumm versteckt in trüben Schwaden,
ist oft ein Blick in tiefste Qualen.
Die Schreie waren oft zu hören
und jeder glaubte, daß er wüsste,
doch niemanden schien das zu stören,
zu wissen, was da kommen müsste.
Als Mama in der Nachbarwohnung
in aller Seelenruhe bügelt,
wird drüben völlig ohne Schonung
ein kleines Kind zu Tod geprügelt.
Wenn Kerle ihre fetten Leiber
durch Berge voller Unrat schinden,
sich vollgepisste alte Weiber
in eignen Exkrementen winden,
mit Alkohol ihr Los zertrümmern,
verwahrlosen und wild verdrecken,
wird es auch keinen Menschen kümmern,
wie qualvoll diese dann verrecken.
Und hinter diesen Häuserblöcken
wird manche Frau an hellen Tagen,
von feigen Gangs mit dicken Stöcken
missbraucht und dann halb tot geschlagen.
Und ich hab wieder weggesehen,
denn mein Gewissen ist geduldig.
Es hört nicht wie die Opfer flehen,
ein Hilferuf macht doch nicht schuldig.
Falderwald
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