Hallo Seeräuber-Jenny,
Zitat:
zwar gefallen mir die "Schatten" der Vergangenheit als Metapher sehr gut, doch sprachlich wäre es nicht korrekt. "Durchwacht" würde sich ja auf die Schatten beziehen, und es gibt keine durchwachten Schatten.
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Genau
das ist ja der Kniff daran. Wenn man eine Metapher deutet, bezieht man sich auf das, was
hinter der Metapher steht; sie ist lediglich Symbol.
Natürlich gibt es de Facto keine durchwachten Schatten. Hier wären ja auch nicht wortwörtlich Schatten gemeint, sondern das, wofür die Schatten stehen, sonst wär es keine Metapher, sondern einfach nur irgendein Wort. Verstehst du das? Und deshalb wäre es lyrisch definitiv "korrekt" - als Metapher eben.
Die Verse, wie sie in deinem letzten Post stehen, empfinde ich übrigens als Rückschritt. Statt sie so zu wählen, würde ich an deiner Stelle eine der beiden vorherigen Ideen bevorzugen, also entweder:
Zitat:
Zitat von Abraxas
(ge-)bedenkt der Nächte Schatten, der durchwachten,
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oder:
Zitat:
Zitat von Seeräuber-Jenny
gedenkt der vielen Nächte, der durchwachten,
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"stiert in die Nacht - die Nacht, in der sie wachten," ist zwar auch ganz gut, aber birgt wieder das kleine Betonungsproblemchen bei "stiert in", natürlicher Sprachrhythmus und so - deswegen
Rückschritt.
LG,
Abraxas