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Alt 03.01.2010, 15:03   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Liebe larin,
eine Entwicklung, wie sie die Realität manchmal diktiert. Schließlich geht es bei solchen Geschäften auch um den eigenen Kopf.
Dein Gedicht kommt witzig, satirisch 'rüber - beim genaueren Hinsehn stimmt es aber nachdenklich. Diese Gauner!!!!!

Ein Besonderes hat es dazu. Die Erzählweise ist spannend aufgebaut. Bis zur Pointe merkt man nicht, dass man sich durch 10 Strophen durchgelesen hat.

Ein wenig "pfuschen" darf ich auch - schau mal:

Zitat:
Zitat von a.c.larin Beitrag anzeigen
Lang Fingel war ein Erzchinese
aus Szechuan, da stammte er.
Er handelte mit Wein und Käse,
mit einem Wort: Ein Importeur,

der Waren brachte aus den Fernen,
des Nachts im Schiff und gut verpackt,
vertrieb sie selbst in den Tavernen
wobei Profit er abgezwackt.

Er konnte mächtig Umsatz machen,
mit teuren Wägen, schicken Fraun,
den Neid der Region entfachen.
Dem Kerl war alles zuzutraun!

Doch hat den Braten bald gerochen
ein schlauer, kleiner Polizist,
der, heimlich ins Büro gekrochen
bei Fingel (wie es manchmal ist),

Papiere fand von Transaktionen
mit Werten noch ganz andrer Art: (wegen Warendoppelung)
Teils Diamanten, teils Ikonen
und „Schnee“ (im Käseloch verscharrt).

Ja, es sah ganz so aus, der Fingel
war auch noch anderswo versiert:
Ein höchst gewiefter Cyber-Schlingel,
systemvernetzt, gut integriert. (klasse )

Erst rechnete der Ordnungshüter
und dachte gleich an sein Salär.
Bräche er ein als wilder Wüter,
was käm für ihn raus, hinterher?

Zwar: Orden gäbe es dann reichlich
und Rummel, welcher medial.
Doch wurden ihm die Kniee weichlich,
als er bedachte, nur einmal,

was Fingels düstere Gesellen
wohl planen könnten für danach,
um ihm das Leben zu vergällen.
(sie würden ihm das Sein vergällen)
Da wurden ihm dieselben* schwach. *(die Finger?)

Und wurden schwach und noch viel schwächer-
Was geht mich Wein und Käse an?
Und so entfloh er über Dächer
und fing tags drauf bei Fingel an.
Eine böse Entwicklung, die aber Spaß beim Lesen bereitet.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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