Liebe Chavi,
ich hatte gleich ein Bild vor mir. Einen Menschen in seinen letzten Stunden, einen, der sich dessen bewusst ist. Somit ist auch jede Stunde, die er noch sieht, für ihn (für immer) vergangen.
Der leere Blick verfolgt den Sekundenzeiger mit dem Ticken. Darin liegt seine letzte "Lebendigkeit".
Aber:
Zitat:
Zitat von Chavali
Die Uhren bleiben einmal stehn
wenn alle Welt verlassen ist,
wenn Trümmer stürzen mit Gedröhn
wie es kein Auge je gesehn
und wenn verloren jeder Christ.
|
Diese Strophe nimmt dem "Versunkenen" das monotone Ticken. Mir, Leserin, tun sich ungewollte Bilder auf.
Die Uhr wird zur tickenden Zeitbombe, die auch noch explodiert - und dann doch nicht, weil die Uhren vorher stehen bleiben.
Bitte, bitte, nimm den Christen 'raus. Wenn es dazu kommt, dann trifft es alle gleich. Diese Strophe fällt aus dem Gleichgewicht.
Ich setz mal mein Bild fort:
Auch diese Uhr bleibt einmal stehn,
vielleicht in jenem Augenblick,
der mir beschieden ist zu gehn.
Vielleicht ist es aber auch nur ein "Kollektivzwang" - wenn der erste "meckert", meckern alle.

(oft zu beobachten)
Deine Uhr hat mich mitgenommen.
Liebe Grüße
Dana