Lb. larin,
das Sonett hat sich durchaus - und nicht erst seit Robert Gernhardt - davon weg entwickelt, immer nur "ernst" zu sein. Als diskursive Gedichtform eignet sich die des Sonetts für die Diskussion unterschiedlichster Dinge.
Daß in diesem Fall noch Satire über die Schulter lugt, liegt am schizoiden Verhalten, das uns Menschen in solchen Sachen eigen ist: Wir nehmen gerne die Vorteile in Anspruch, ohne damit zugleich auch die Beitragspflicht anzuerkennen. Diesen Zwiespalt (selbst)ironisch aufzubereiten, kommt dann doch der Sonettform als Lehr- und Lerngedicht wieder sehr zupaß, finde ich.
Und dann ist es eben doch wieder ein ganz normales Sonett, weil der, der lesen wollte (und konnte), hat etwas mitnehmen können, nämlich ein Stück Erkenntnis über sich selbst.
Danke für Deine hilfreichen Korrekturhinweise, die ich oben bereits umgesetzt habe. Und dafür, daß Du Dich zum Thema geäußert hast.
LG W.