Zitat:
Zitat von Walther
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Was war das für ein scharfes Wort, so laut,
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So pointiert: Der Schnitt geht tief, die Seele
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Schreit wild vor Schmerz, verzeih, wenn ich’s erzähle,
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Sie stirbt, wenn wir das weiter tun! Geschaut
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Hab ich Dir in die Augen: Waffen wähle
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Behutsam, Liebste! Wenn der Zorn sich staut,
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Die Wunden sich nicht schließen wollen, graut
xXxXxXxXxX
Ein letzter Morgen uns! Ich schweige, stehle
xXxXxXxXxXx
Den ersten Sonnenstrahl Dir von der Haut,
xXxXxXxXxX
Damit er bleibt als Schatz für dunkle Tage.
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Was haben wir versprochen, uns vertraut:
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Ist das, was jetzt noch ist, nur Wut und Klage?
xXxXxXxXxXx
Ich bete leis, dass Dich mein Schlag verfehle,
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Es reicht doch schon, dass ich mich selbst so quäle.
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Lb. Dana,
lb. Dank für Deinen Verbesserungsvorschlag. Oben habe ich das Silbenbild unter mein Sonett gelegt. Das mache ich immer so, wenn Zweifel am Metrum aufkommen, und Dir geht es ja um den Lesefluß, den Rhythmus des Texts.
Ich möchte gleich vorausschicken, daß ich nicht gerne "belehre". Das hört sich so an, als sei der Eine ein Könner und die Andere eine Schülerin (und umgekehrt, was die Geschlechterollen anlangt).

Und es liegt mir sehr fern, eine solche Lage herbeizuführen. Vielmehr lernen wir aneinander. Hoffentlich.
Zum konkreten Formulierungsvorschlag:
Zitat:
"Schreit im Schmerz, verzeih, wenn ich's erzähle"
(x)XxXxXxXxXx
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Wie Du siehst, ist der Vers nach Deiner Formulierung trochäisch, es fehlt im ersten Takt die unbetonte erste Silbe. Damit geht diese Formulierung leider nicht, denn das Sonett ist per se jambisch (hier mit 5 Hebungen ausgeprägt). Man könnte diese Formulierung wählen:
Zitat:
"Schreit wild im Schmerz, verzeih, wenn ich's erzähle"
xXxXxXxXxXx
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Dann stimmte das Metrum.
Allerdings habe ich damit schon gespielt und mich dann gegen diese Formulierung entschieden. Aber darüber läßt sich sicherlich nachdenken. Zwei paar Augen sehen ja mehr als eines.
Lieber Gruß W.