Thema: Leise Laute
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Alt 22.01.2010, 18:26   #8
pringles
Eiland-Dichter
 
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huhu beisl, chavali und faldi

obs weit daneben ist, ist ja gar nicht relevant, es sollte nur am text orientiert sein, dahingehend fand ich die erste interpretation von beisl auch ganz gut, er bezog sich nur nicht auf weitere im text genannte stellen...zumindest war die interpretation lustig, ich wollte nur wissen, ob der text noch mehr hergibt...
meine intention ist eigentlich mehr als simpel und ein wenig grausig

der begriff, die katze im sack kaufen, könnte ein wenig zu meiner idee hinführen, allerdings ist freigestellt, ob im sack eine katze steckt, kann auch ein hund sein oder was sonst noch gerade aus einem wurf kam und einfach überschüssig ist...ich wollte es nur nicht so konkret darstellen, daher habe ich die wortwahl "das leben" gewählt, denn leben kann alles sein, das sauerstoff benötigt...kiemenlebewesen mal ausgeschlossen...

die aufsteigenden blasen die laut und leise sind, sollen den todeskampf unter wasser symbolisieren, denn das ist es was passiert mit dem leben in der hand...man hört nichts, man sieht nur wie die blasen aufsteigen und jede von diesen blasen ist ein lauter schrei...oben angekommen machts aber allenfalls *plöp*
das wäre auch schon meine intention, falls sie interessiert...

ich schrieb das gedicht in einer art rückblende, ich erinnerte mich nämlich vor kurzem daran, das mein vater mich einmal im haus einsperrte, während er in der regentonne ein stoffbündel versenkte, dass sich bewegte und 4 unserer neugeborenen katzen waren plötzlich weg...das war ganz grausig anzusehen

Zitat:
Hier zeigt sich die Irrationalität des Dichters oder ist es doch Kalkül? – sind doch Töne in aller Regel nicht stumm
ich denke, das genau dieses stumme bzw leise laut sein den kern der aussage trifft und nichts besser dafür stehen würde...zumindest in meinem sinne...
ich denke, dass die situation auf fast jeden menschen nachvollziehbar und übertragbar ist, selbst für denjenigen, der das bündel ins wasser herablässt...nur dass der dann noch die gegenwehr an der hand spüren wird

fakt ist, ich war ebenso hilflos wie unsere katzenbabys, weil ich nichts tun konnte und egal was ich sagte und wie ich rumschrie und heulte, er hörte mich nicht mal, oder wollte mich nicht hören...mehr als warten, dass mein vater endlich fertig war und den sack wieder hochzog war nicht drin...in dem moment dachte ich sogar, ob ich auch mal in einen sack komme, ich hatte lange zeit angst vor meinem eigenen vater, weils ihm so gar nicht zu herzen ging irgendwie...

eigentlich ein sehr persönlicher text, wenn ich es mir recht überlege, wahrscheinlich bin ich deswegen auch etwas enttäuscht darüber, das man den hintergedanken darin nicht wirklich erkannt hat...
allerdings denke ich, das jedes weitere wort, dass das leben als solches dargestellt hätte zuviel gewesen wäre...der text soll ja für sich wirken und das tut er ja auch, nur wahrscheinlich nicht in meinem sinne, was ja eigentlich nichts schlechtes ist


@faldi
der ansatz ist auch sehr interessant, aufsteigende blasen, hervorgerufen durch unterirdische thermalquellen, doch, das leuchtet ebenso ein wie der badewannenpupser, da es durchaus logisch ist...
du hast den stoffumschlungenen moment anderweitig bedacht...in der ursuppe wird es kaum textile handarbeit gegeben haben...
aber in deinem sinne ist der stoff, jener stoff, welcher als zellstruktur gemeint sein könnte...finde ich auch nicht so abwägig, demnach könnte das umschlingen, das entstehen von gewebe sein welches wiederrum leben inne hat...
nur, wo kommt die schon bestehende hand her? wäre sie demnach dann die hand gottes, welche das leben selbst in händen hält? gefällt mir ebenso...
entstehung, eine schöne idee

ich danke euch dreien für euer erneutes auseinandersetzen und hoffe/freue mich, dass es spaß gemacht hat zu grübeln
glg pringles
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