servus falderwald,
ich lese hier ein wunderschön melodiös gedichtetes resümee bzw. eine traurig-leise aber sicher formulierte erkenntnis eines in einer harten zeit gereiften lyrIch.
besonders schön für mich lesbar: das wachsen am erlebten und durch-littenen. "es" - und somit auch das lyrIch im bezug dazu - ist an "die richtige position" gerückt auf dem schmalen grat zwischen zuviel distanz oder nähe.
die aus diesem gefühlten erkennen erwachsende stärke dringt gut durch die zeilen und trägt sie gleichermaßen.
auch die anfänglichen inneren konflikte, die dabei durchgestanden wurden, skizzieren gerade so spannende ausdrücke wie "feuerratten" sehr passend. die andeutung der agression darin, des rudelverhaltens von ratten und des abscheus zugleich, gefällt mir persönlich ausnehmend gut. noch besser im vergleich zu den dazu gewählten wölfen als rudeltiere mit gänzlich anderem verhalten. die metapher ist also in sich stimmig und greift auch auf der gefühlsebene automatisch mit. das gefällt mir sehr sehr! auch der spannungsbogen, der mit der schlusserkenntnis gut zum ausklingen geführt wird und "sicher geerdet" endet, ist gelungen.
insgesamt also ein hammerteilchen von einem gefühlsgedicht, das noch dazu so völlig ohne pathos daherkommt. gratuliere! das hinzukriegen ist schon eine leistung, die erwähnt gehört, weil angesichts des themas an sich eine meisterliche.
"ab sofort" ist allerdings tatsächlich nicht ganz so elegant und klingt unerwartet sachlich hart - verglichen mit dem rest des fließenden, melancholisch-sanften und doch so eindringlichen textes. da stimme ich erich kykal definitiv zu. ein bescheidener, und - wie ich hoffe kaum (in deinem sinne) sinnentstellender - vorschlag von mir "von nun an".... ??? aber eigentlich sind es peanuts, gemessen am gesamten des gedichts.
sehr sehr gern gelesen!!
lieber gruß,
fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
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