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Alt 27.01.2010, 21:11   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Liebe Dana,

das ist ein sehr tiefsinniges Gedicht, welches ich mir erst ein paar Mal durchlesen musste, um zu verstehen, was dein Text aussagen soll.

Was auch immer sich auch zugetragen haben mag, LI's Verhalten zur besten Freundin (LD) hat sich verändert.
Die Zeiten der Ängste und Fragen sind vorbei.
Das Band, das LI und LD verbindet, scheint leichter geworden zu sein, weil LI sich verändert hat.
Ängste und Fragen zeugen oft von Unsicherheit und über so etwas spricht man nur zu vertrauten Personen. Das schafft eine besondere Nähe durch das Vertrauen und auch die geheimnisvolle Atmosphäre, die sich dabei ergibt.
Das ist jetzt anders und LD fühlt sich nicht mehr gebraucht und scheint dies bei LI zu beklagen.
LI versucht LD zu erklären, daß es gewillt ist, neue Wege mit ihm zu beschreiten, auch wenn LD nicht daran zu glauben scheint. LD kann eine Abkehr von den alten Gewohnheiten nur schwer verkraften und durchleidet eine Verlustangst.
Und dann kommt die abschließende Frage: Glaubst du wirklich, du könntest mich wegen all dem (s.o.) nicht mehr beste Freundin nennen?

(Nicht zu vergessen, daß die beste Freundin sich vorher wohl beklagt hatte.)

Die Antwort steht natürlich aus, der Appell aber ist eindeutig zu erkennen.

Insgesamt ein sehr tiefsinniges Gedicht, welches ganz ohne erhobenen Zeigefinger und verquere Moraleinstellungen die Sicht des LI's darstellt.

Eine Anmerkung hätte ich noch:

Ich würde Strophe 2 und 3 mit einem Komma verbinden, weil sich das Fragezeichen am Ende der dritten Strophe auf die Eingangsfrage am Anfang der zweiten Strophe bezieht.
So wird auch klarer, daß sich das "es" (die es nie zuvor gegangen) auf das "Band" (Kann es sein, dass unser Band) bezieht.


Schönes Gedicht, welches ich gerne gelesen und kommentiert habe. .. .


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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