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Alt 30.01.2010, 21:20   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Liebe Chavali,

da gäbe es nun mehrere Interpretationsmöglichkeiten.

Der Wanderer, der sich in den Bergen verirrt hat und dem kalten Schnee nicht mehr entkommen kann und der merkt, daß es zu Ende geht, weil ihn die Kälte zu überwinden droht.
Zuerst brennt die Kälte heiß ins Gesicht, dann übermannt ihn die Erschöpfung, er sinkt zu Boden und die Kälte kriecht ihm langsam in die Glieder, bis sein Herz nur noch langsam schlägt.
Die Sinne schwinden ihm allmählich und er spürt nur noch den kalten Wind und seine letzten Gedanken sind, ob ihn jemand finden wird.

Die Metapher des Schmetterlings übersetze ich dabei mal als Bild für ein zartes Wesen in einer extremen Umwelt.

Eine andere Möglichkeit wäre die, einer gestorbenen Liebe, die quasi erfroren ist.
Auch hier würden die Bilder passen, denn wenn man merkt, daß eine Liebe zu Ende geht, kann man dies auch mit einer Kälte, nämlich einer Gefühlskälte, umschreiben.
Auch der Schmetterling würde wieder zum Symbol eines zarten Wesens, s.o., denn auch die Liebe ist ein empfindliches und zerbrechliches Gut, was schnell erfrieren kann.
Und die abschließende Frage wäre dann eine Frage der Angst und Unsicherheit: Wird mich und meine Liebe jemals jemand finden?

Wie du siehst, lassen deine Zeilen einen großen Spielraum für Interpretationen, und vielleicht habe ich ja auch ganz daneben gelegen.

Auf jeden Fall ist eine große Wehmut zwischen deinen Zeilen erkennbar.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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