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Alt 04.02.2010, 20:21   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Lieber Faldi,
Der Titel verspricht etwas vom Großstadtleben - die erste Strophe zeigt ein einsames, verlorenes lyr. Ich. Dann das krasse Gegenteil:

Die Lichter der Stadt.


Mittels diesen Ausrufs geht der Leser mit und erwartet mehr - insgeheim vielleicht etwas Positives.

Doch der Großstadtdschungel bleibt kalt und mit eben diesem Licht ausgeleuchtet.
In jeder Strophe ein neues Bild, das den Leser frösteln läßt und über die Lichter erschreckt.
So viel Leben, so viel Licht - doch ohne Seele und Herz.

Zuletzt kann man eine oft gemachte Erfahrung nachvollziehen:
Nirgendwo ist man einsamer als in einer großen Stadt - fast paradox, aber wahr.

So kommt dein Gedicht bei mir an. Durch die Wiederholung: "Die Lichter der Stadt" erfährt man fast eine "Blendung" im dopelten Sinne.
Einmal per Licht und dann die künstliche Verblendung des Lebens.

Ein feines Gedicht, dass eine ganze Weile nachwirkt.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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