Das Amselnest
Nur hier und da ein Flügelschlag,
so grau in grau vergeht der Tag.
Im winterlichtenZweiggeäst
verharrt allein das Amselnest.
Doch plötzlich bricht ein Sturm herein,
sein Heulen dringt durch Mark und Bein.
Er zerrt in Wut am Astwerkraum
und reißt die Vogelstatt vom Baum.
So wie er kam, so zieht er fort,
doch liegt der Amsel Ruheort
verlassen nun am Wegesrand
und Schweigen legt sich auf das Land.
Überarbeitete Version
Der Himmel trägt sein Bußgewand,
kein Flügel streift das Himmelsgrau,
im lichten Zweigeäst am Rand
verharrt ganz still der Amselbau.
Vom Westen bricht ein Sturm herein,
er zerrt in Wut am Astwerkraum,
sein Heulen dringt durch Mark und Bein,
so fällt das Vogelnest vom Baum.
So wie er kam, so zieht er fort
und Schweigen legt sich auf das Land,
doch weilt der Amsel Ruheort
verlassen nun am Wegesrand.