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Alt 18.03.2010, 18:52   #2
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo Hans B.

Wirklich kreativ finde ich den Titel deines Gedichtes!
Und klar, das Thema ist sicher ein kritischer Text wert. Doch wie so oft gibt es dabei mehrere Möglichkeiten. Du hast dich für die eher satirisch-populistische-polemische Version entschieden; es ist auch, wie ich finde, ein typischer Kniff eines Kabarettisten. Zeitnah muss so ein Text sein und nicht zu arg quer gedacht.
Aus deinem scheint hervorzugehen, dass Missbrauch von Anvertrauten oder Kindern ein Höllenloch der Kirche sei.

Ich denke, dass das System der vordergründigen Verzichtserklärung auf Geschlechtstriebe im weiteren Sinn eine Heuchelei ist. Nicht nur sexuelle Nötigungen von Kindern ist die Folge von derlei Selbstkasteiung. Das Wissen, ein Gelöbnis nicht einhalten zu können, ist auch jene Instanz, die einen Ausweg sucht und einen verbotenen Pfad findet. Deshalb gaben die frommen Schwaben Freitags auch vor, nach Verzichtsregeln zu leben (fleischlos), indem wir Fleisch in Teigtaschen versteckten und so im Irrglauben waren, das würde schon nicht entdeckt werden.
Naja, was du inhaltlich in deinem Text an Informationen mit schreibst, kennt man wohl aus Nachrichtenmedien ganz genau. Nichts notwendiges Neues.

Ansonsten als Satire zu wenig bissig im Kern der "Sünde", finde ich; ich meine auch nicht, dass mehr Biss durch mehr Tiefe unterhalb der Gürtellinie unbedingt erreicht wird.

Blaugold
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