Lieber Walther,
nur angenommen, wir blieben dumm ergeben,
sie blieben Herren, Sieger, Mörder, Gott!
Nur angenommen, es würde niemand reden,
sie trügen heute noch die Lämmer zum Schafott.
Zu gut verstehe ich, was der Dichter heraus lassen musste.
Das Bitterste daran ist, dass man weiß, es ist schon immer so gewesen.
Das Bitterste daran ist, dass jene, die einst geredet, geschrien haben, eben dafür von diesen bestraft worden sind.
Sie sind immer noch Herren der Macht, weil sie Elend und Angst für sich nutzen. Sie (ER) tun es immer noch.
Ich will nicht oberflächlich und pauschal urteilen. Bestimmt gibt es Priester, Äbte und Bischöfe, die ihrer Berufung folgen - und um diese geht es nicht.
Selbst wenn die Seelenmörder noch abzählbar blieben, die anderen haben es gesehen und gewusst.
Moral, Sitte, Politik beinhalten weltlich gesehen alles. Die Seele des Menschen bleibt unergründlich.
Wenn aber eine Institution auf Gott und Liebe zum Wohle der Seelen aufbaut, droht und fordert, dann hat sie gefälligst vorzuleben, selbst unter irdischen und sexuellen Qualen.
Ich bin nicht nur wütend um der Tatsachen willen - viel mehr um darauf folgender Argumentation zum Erhalt der Macht.
Ein tolles und rebellisch machendes Gedicht.
Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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