Der Bergbach
Der Bergbach
Ich steh am Rande eines Weges,
Die Nebel senken sich ins tiefe Tal.
Am Handlauf eines alten Steges,
So lehne ich, und meine Qual,
Sie beugt mich, reißt mich und zerstört mich,
Und hör das Rauschen jenes Baches,
Der eingeschnitten unerbittlich
Von Hohem strebt in Niedres, Flaches,
Der vorwärts stürmt in seinem Rasen,
Der Steine schiebt und überspringt,
Verwirbelt, Tropfen spuckt und Blasen,
Sich durch die Felsen weiter zwingt,
Um in die Ebene zu kommen.
Ich stehe da. Ich weine still
Und hoffe dennoch ganz beklommen,
Dass dieses Schicksal mich nicht will
Und mich auch diesmal laufen lässt.
Im Nebel kann der Blick zerfließen.
Der Boden feucht, das Schuhwerk fest:
Ich kann die Wälder nicht genießen,
Die dunkel von den Hängen drohen.
Dann wend ich mich nach vorne um:
Am schnellsten ist man stets geflohen.
Doch jetzt heißt's kämpfen, denk ich stumm.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (27.03.2010 um 16:45 Uhr)
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