Ich trage Frühlingsboten in der Hand
Ich trage Frühlingsboten in der Hand
Und freue mich an jedem Strahl der Sonne.
Der Körper feist und rund wie eine Tonne:
Doch tief in ihm regiert der Unverstand.
Der dicke Speck, zur Kältezeit in Wonne
Gebunkert, weist auf Völlerei und Schmant.
Am liebsten schliche ich jetzt unerkannt
In jener Adipositaskolonne
Zur Turboschrotkur an den Bodensee:
Die Kleider werden enger und nicht weiter,
Wenn Schlüsselblumen stehn zum Defilee,
Der Wetterfrosch verkündet: Jetzt wird’s heiter!
Wenn ich mich dann im Doppelspiegel seh,
Blieb es noch Winter, wär das viel gescheiter!
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt
Geändert von Walther (07.04.2010 um 11:49 Uhr)
|