Per tenebrae ad lucem
Eines kann man nicht bestreiten,
wie man es auch dreht und wendet:
Menschen haben dunkle Seiten,
manches Leben scheint verschwendet!
Ach, wir spielen viele Rollen
in des Daseins eitlem Tanz!
Um zu kriegen, was wir wollen,
stört uns eine Diskrepanz
zu dem Bild, das wir verbreitet,
wenig, wenn ein andres lockt!
Kein Lebendiger bestreitet:
Ja, auch ich hab's oft verbockt!
Ja, auch ich war unausstehlich,
war zu anderen gemein.
Und danach nur ganz allmählich
stellte sich Gewissen ein.
Weisheit lehrt uns die Erfahrung,
doch für jene kommt's zu späte,
die wir kränkten. Offenbarung
keimt zu spät, wo Zeit sie säte.
Doch das Leben lebt sich weiter,
bis es endet. Unverdrossen,
gut wie böse, ernst wie heiter,
steigen wir die Leitersprossen.
Wozu dient's? Das fragten viele,
keinem fiel die Lösung ein:
Weise haben's in dem Spiele
nicht mehr nötig, hart zu sein!
Wer in sich und in den Tagen,
die ihn streifen, sinnend ruht,
braucht nicht ständig sich zu fragen,
ob er auch das Rechte tut!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.
Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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