Lieber Cimex(Peter),
beim ersten "schnellen" Lesen erkannte ich "sofort" eine gescheiterte Beziehung.
Allerdings fehlte mir darin eine vorangegangene "schöne Zeit".
Ich las erneut und immer wieder und merkte, wie sich das Bild wandelte.
Das Gedicht liest sich fließend, vermittelt Bilder und du hast gute Metaphern gewählt.
Nach mehrfachem Lesen sah ich Kinder mit trauriger Vergangenheit. Kinder, die in eine neue Obhut geraten sind und "eigentlich" glücklich sein sollten.
Glücklich, wie wohlwollende und liebende Erwachsene es erwarten, erhoffen. (Keine Wertung)
Es sind jedoch Kinder, die zwei Wirklichkeiten erfahren. Die erste Wirklichkeit hat ihnen die Kindheit gestohlen, darum sind die Zirkusgeigen verstummt.
Eingehend und total die Verse: Sorgenlos und Denknichtdran blicken sich betroffen an, ...
Ich denke, dass es nicht wichtig ist, ob es auch deine Intention gewesen ist. Es kann höchstens interessant für dich sein, was und wie der Leser fühlt und interpretiert.
Auf jeden Fall ein Gedicht, das der Rubrik Denkerklause entspricht und nachwirkend anspricht.
Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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