Fruchtfliegensorbet
Fruchtfliegensorbet, daktylisch
Die Fruchtfliege, ärgerlich, sitzt auf den süßesten Früchten:
Fast alles, das gut ist und wunderbar schmeckt, wird gefressen,
Bevor wir dazutun, um davon ganz lustvoll zu essen!
Man will sie verjagen, verscheuchen, sie zwingen zu flüchten.
Die Fliegen erheben sich lässig zu schwärzlichen Schwärmen,
Um sich auf dem nächsten Kompott wieder niederzulassen.
Man möchte laut fluchen und schreien, doch einzig das Hassen,
Das bleibt uns, es hilft kein Vereisen und auch kein Erwärmen,
Sie schwimmen und sitzen auf Pudding, in Bowlen und Grützen,
Bevölkern die Schalen und Teller, ertrinken in Pfützen
Von Weinen und Säften: In Gläsern und Flaschen sind Leichen!
Wir sprühen mit Giften und Gasen, versuchen’s mit Dämpfen:
Es hilft uns kein Wehren, kein Locken, kein Wüten und Kämpfen:
Sie wollen auf keinen Fall gehen und werden nicht weichen.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (08.08.2010 um 11:47 Uhr)
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