Thema: Der Sucher
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 13.10.2010, 17:07   #13
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hallo norbert,
du hast natürlich recht. nicht alles kann man stillschweigend nur hinunterschlucken ( das führt bestenfalls zu magengeschwüren).
ob sokrates nun genau richtig übesetzt wurde oder nicht, eines sollte doch klar sein: so viel man auch weiß oder wüsste - die menge des ungewussten/unbewussten ist bei weitem größer!

wir alle haben einen blinden fleck - und nicht nur physiologisch betrachtet.
psychologisch betrachtet kann man sich darum bemühen, ihn möglichst klein zu halten - aber ganz weg ist er nie. wir erleben uns nun mal nicht von außen, sondern "von innen".

was auch besonders schwer zu erlernen ist, ist die tatsache, dass der andere eben anders ist, ander fühlt, anders denkt, andere bedürfnisse hat - dass meine werte eben nur meine werte sind und erst dann zu allgemeingültigen werten werden, wenn es ein gesellschaftliches übereinkommen gibt.
und die nächste schwierigkeit steht uns diesbezüglich auch schon ins haus: in unterschiedlichen gesellschaften und kulturen gibt es unterschiedliche werte und vereinbarungen. reibung ist daher nie ganz auszuschließen.
aber sie ist zu minimieren - damit es nicht zu mord und totschlag kommt.
toleranz ist zu erlernen, genauso wie das klare artikulieren der eigenen vorstellungen und bedürfnisse.

es steht nicht fest, dass sich jeder einzelne seiner selbst so klar bewusst ist.
aber genau damit fängt es an : mit der selbst - bewusstheit. hier bin ich , das ist meine geschichte, das ist meine altlast. das ist mein problem , für das ich auch selber sorge zu tragen habe, nicht nur der andere.
erwachsen -sein kann schwierig werden, wenn tief in einem drin immer noch das kleine kind rumort, dass in manchen dingen überfordert, missverstanden und alleine gelassen wurde.
und weil (fast) jeder socle altlasten mit sich rumträgt, krachts halt manchmal und zwei oder mehrere geraten an einander und arbeiten irgendwelche "alten hüte" ab.

aber genau das scheint mir auch der punkt zu sein: sobald es wo kracht, heißt es : hinsetzen und nachdenken, hinsetzen und lernen. was ist mein anteil, warum will ich das so, wie ich das will? ohne den eigenen anteil genau zu kenenn sollte man nicht diskutieren.
solches gequassel wird schnell fruchtlos. und dann "ist mir nicht nach der menschen wort". sachbezogenen diskusionenn hingegen können sehr spannend sein. dann ist die dort entstehende reibung etwas "produktives", anregendes. man spürt es meist gleich.
anders wird es, wenn der kommunikationspartner "mauert" und sich gedanklich keinen millimeter weit bewegen kann. dann stellt sich die frage: wie sehr, wie lange kan, will ich dranbleiben/ drinbleiben in dieser situation.
manche beißen sich an so was fest und werden dadurch immmer "verbissener".
andre drehen sich um und gehen und suchen sich anderswo adäquatere partner. auch in der hinsicht sind die menschen ganz verschieden....

@ mephisto,
ich schätze dich eigentlich nicht so ein, dass du hier konkurrenzspielchen spielen möchtest, von wegen "besser können" oder so.
solchen kleinkram haben nur kleinkrämer nötig.

du bist anders - das ist uns schon aufgefallen.
gut so. aber wir möchten dir schon sagen , was uns an deinen texten gefällt, was uns befremdet, was uns überrascht, was wir verstehn, was wir nicht verstehen, was wir noch wissen wollen, usw...usw....

wir kämpfen hier nicht mit dir.
wer kämpfen muss, hats nämlich nötig.
oder seh ich das falsch?

lieber archimedes,
ich habe mir deine schöne musik angehört und war ein wenig überrascht, denn eigentlich hatte ich angenommen, du würdest sie singen.
daher war ich (aufgrund der eigenen fehlannahme) zunächst irritiert.

man muss sich so halt öfter hineinhorchen , damit man text und melodie "zusammen bringt".
ich hab im augenblick leider nur wenig zeit, daher hat auch meine antwort länger gedauert!
vielen dank für dein musikalisches "aufpeppen"!


Am besten ists wohl, nichts zu suchen,
denn wahres Glück, das liegt im Finden.
Ein jeder kriegt sein Stück vom Kuchen,
doch wie, das gilt es zu ergründen.


allen suchenden, gesuchten, verlorenen und wiedergefundenen gewidmet.
larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten