Hallo Galapapa, schön hast du beschrieben, wie die jugendlichen Ideale sich allmählich in Staub verwandeln, nachdem sie an der Realität zerbrachen. Das mag für den einzelnen so gelten, und er flüchtet sich dann in die Schönheit der Natur und das Lebensglück der Kinder. Wir 68er haben da noch zusätzlich an Illusionen zu knabbern, da wir gesellschaftliche Erneuerung wollten.
Wehmut
Wie wollten wir die schnöde Welt verändern,
mit Sozialismus, ohne Heuchelei,
wir drehten an Gesellschaftsrändern,
der Kinderladen war stets auch dabei.
Bewusstseinsübungen, die brachten
die Freiheit doch so recht in Schwung,
Establishment war ständig zu verachten,
wir schaffen das, da wir uns fühlten jung.
Doch leider konnten wir bald deutlich sehen,
gesellschaftlich gelang die Wende nicht:
Das bloße am Bewusstsein drehen,
es landete für manche vor Gericht.
Die Kinder haben wohl den Schaden,
der Ellenbogen-Einsatz ist ihn'n fremd,
wir fühlen uns jetzt Schuldbeladen.
Entwicklungsmöglichkeiten, ungehemmt,
die brachten nicht den steten, reifen,
gesellschaftlich bewussten, neuen Staat.
Nur Egoisten können wieder sich abgreifen,
was Solidarität geboten hat.
So träumen wir in späten Jahren
von einer bessern, lebenswerten Welt,
gerecht für jeden, Fried-erfahren
und unabhängig von dem ganzen Geld.
Dein Gedicht hat mir gefallen und ich danke für die Anregungen
Gruß Archimedes ...der mit den Lebenstraum-Kreisen
Geändert von Archimedes (09.11.2010 um 23:51 Uhr)
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