Augenblicke
Der Augenblick flieht durch die Zeitenwinde
im Spiel der süßen Dinge und der herben,
erwacht ein Leben neu in einem Kinde,
wächst es heran im Wissen einst zu sterben.
Den Raum durchziehen flüchtige Momente,
um mit der Schicksalsmelodie zu tanzen,
bis daß die große Vielfalt der Fragmente
zusammenfließt in einem Bild des Ganzen.
Die Zukunft bleibt im Nebel trüb verschwommen,
so mannigfaltig ist die Zahl der Fragen.
Dem Herzen wurde nie die Angst genommen,
denn alles Schöne wird einst untergehen,
doch bringt die Zeit auch mit, daß alle Klagen
von Augenblick zu Augenblick verwehen.
Und lebt es in Erfahrung seiner Stunden,
vermag es in Zufriedenheit zu reifen,
denn niemand muss nach fremden Sternen greifen,
hat es die Heimat in sich selbst gefunden.
Wenn es gelingt, dem Tode zu verzeihen,
wird sich auf ewig alle Sehnsucht stillen,
denn Raum und Zeit bricht keinen Lebenswillen.
Vergehe, Schmerz, das Herz will sich befreien.
Falderwald
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