Ein leeres Glas
Ein leeres Glas
Ein Stein, der sich von meinem Herzen rollte,
Fiel auf den Tisch, vor dem ich traurig saß.
Verlust und Ängste waren Seelenfraß,
Dem bisher ich stets nur Missachtung zollte:
Nun traf es mich. Das war kein schlechter Spaß,
Nein, bitterernst: Nicht dass sie einfach schmollte
Und sich in einen dunklen Winkel trollte:
Sie war gegangen, fort - ein leeres Glas,
In meinen Händen drehte ich‘s am Stiel,
War in Gedanken mit dem Blick zur Decke,
Die – dämmernd grau – wie Schatten auf mich fiel.
Mein Alptraum wartete in einer Ecke.
Für meine Trauer gab es kein Ventil.
Wie Schleim zog durch die Nacht die Zeit als Schnecke.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (25.02.2011 um 19:07 Uhr)
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