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Alt 25.02.2011, 18:24   #2
Walther
Gelegenheitsdichter
 
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Lb. Dichter der Kreise,

es ist immer schwer, Gedichte zu besprechen, die so persönlicher Natur sind. Ich werde mich deshalb sehr zurückhalten und nur die Teile hervorheben, die ich für besonders gelungen halte (woraus der Autor schließen mag, daß er die anderen Verse einmal genauer unter die Lupe nehmen sollte).

Sehr gelungen:

S3 => Hier wird die Trauer und der mögliche Segen des Todes angesprochen, denn er ist, besonders bei Krankheit, manchmal eine Erlösung, durchaus für den geliebten Sterbenden und seiner Umwelt, auch wenn er diese einzige Leben, das wir sicher haben, beendet und damit einen Abschied für immer bedeutet.

Auch schön:

S4: => Es ist die Erfahrung der Lebenden, daß der Tod Teil des Lebens ist, ein Kommen und Gehen, Gemeinschaft und Verlassenheit. Niemand kann sich dem entziehen. Und auch darin liegt Trost, weil es so war, bleibt und bleiben wird. Gewißheit ist tröstlich, auch die, daß der Tod uns zu sich holt.

S5: => Hier ist alterümliche "ward" artifiziell. Das ginge anders, meine ich, der Rest ist schön.

Die beiden letzten Strophen sind ein Glaubensbekenntnis. Ich persönlich finde es gut, wenn Menschen diesen Trost haben. Nicht alle haben diesen Trost - mangels Glaubens.

Ein schöner Abschied wurde hier in Reimen gefeiert. Und das darf an dieser Stelle gesagt sein.

LG W.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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