Hi Justin,
es ist mir bewusst, daß dieses Thema viel komplexer und für jemanden, der niemals eine echte Depression, allenfalls mal eine depressive Stimmung, erlebt hat, sehr schwer, wenn nicht gar nicht nachzuvollziehen ist.
Wie du aber selbst schon schriebst, stellt sich dieses Krankheitsbild sehr vielschichtig dar, so daß es selbst auch oft erfahrenen Therapeuten und Experten schwer fallen muss, eine genaue Diagnose zu stellen.
(Ich weiß aber, daß für eine solche Diagnose u.a. auch die soziale Interaktion mitbetrachet werden muss.)
Es wird auch niemandem gelingen, den Begriff "Depression" genau zu definieren, weil jedes vernünftige endliche Wesen eine eigene Indentität besitzt und somit über ein einzigartiges Muster.
Tritt nun eine solche affektive Störung auf, wird sie sich auch bei jedem anders darstellen.
Vielleicht weiß der Betroffene oftmals selbst nichts davon, weil sich bei ihm eben ganz andere Symptome zeigen, deren Ursachen er nicht zu ergründen vermag.
Bei anderen Menschen liegt es wieder anders, was auch nachweisliche Ursachen haben kann.
Sehr allgemein kann man die Depression umschreiben als eine übermäßig niedergeschlagene Stimmungslage mit Energie und/oder Antriebslosigkeit.
Das wahre Ausmaß, also das gesamte Krankheitsbild werden wir hier nicht darstellen können, da dieses Thema wirklich viel zu komplex ist, so daß es bei diesem Anriss bleiben muss.
Nun ist es so, daß wohl jeder seine eigene Vorstellung von einer solchen Krankheit hat, die hauptsächlich zunächst einmal im Auge des Beobachters ein psychisches Problem darstellt.
Den Hauch oder besser gesagt ein unbestimmtes Gefühl für eine Depression wird wahrscheinlich jeder schon einmal selbst erlebt haben, wenn seine Stimmung sehr niedergeschlagen und verzweifelt war.
Wie aber soll man den Schweregrad einer solchen bestimmen, wenn man eigentlich nur sich selbst als Vergleichsobjekt betrachten kann?
Mir hat es in solch düsteren Stunden oft geholfen, wenn einfach jemand für mich da war, oder ich mich sonstwie (von mir selbst) ablenken konnte.
Es hat auch schon Tage gegeben, wo ich für mich allein sein wollte, weil ich niemanden um mich herum ertragen konnte.
Und dennoch habe ich schließlich gemerkt, daß mir die Isolation nicht gut getan hat und mich dann endlich doch wieder unter die Menschen gewagt.
Nein, Justin, es ist mir klar, daß das alles nicht so einfach ist.
Auch dein Einwand bezüglich des primären Lebens lasse ich voll gelten.
Es ist nur so, daß sich vielleicht, ich betone noch einmal vielleicht, in einem Verein oder einem Kreis mit Menschen des gleichen Interesses und der gleichen Hobbys oder gar ebenso Betroffenen
eine Möglichkeit auch für weitergehende soziale Kontakte eröffnen kann, weil hier u. U. schon eine Kommunikationsbasis gegeben und damit also leichter miteinander in Kontakt zu kommen ist.
Das kann man für den Einzelfall gar nicht pauschal beurteilen.
Zu meinem oben abgegebenen Kommentar jedoch möchte ich noch hinzufügen, daß er dem hier vorliegenden Text gefolgt ist und keineswegs den Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt.
Ich denke, es war weder von Walther noch von mir beabsichtigt, ein komplettes Krankheitsbild darzustellen oder Therapien zu entwickeln.
Die Kernaussage in diesem Text, an der ich mich hochgezogen habe, war jedenfalls diese:
"Allein wird‘s schwer, doch Hand in Hand,
Gemeinsam sind auch Schwache stark."
Das kann ich jedenfalls sehr gut nachvollziehen und halte dies auch keineswegs für grundsätzlich falsch.
Aber das ist und bleibt eben eine Ansichtssache.
In diesem Sinne...
Liebe Grüße
Falderwald
Guten Abend Walther,
wenn du diese Diskussion nicht unter deinem Text haben willst, weil sie nur noch am Rande etwas mit ihm zu hat, dann trenne ich das auf Wunsch ab und verschiebe es in die Diskussionen.
Liebe Grüße
Falderwald