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Alt 11.04.2011, 15:14   #3
Yoapharél
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Liebe Dana,

mich spricht dein Gedicht ebenfalls sehr an!

Nach einer kurzen, alptraumreichen Nacht, welche das LI verstört und aufgewühlt hinterlässt, kann es nur gut sein, sich – auch wenn’s schwer fällt – aufzuraffen, und raus in die Natur zu gehen.

Was das LI dann in S2+3 erlebt, hast du mit wundeschönen Bildern und Metaphern beschrieben. Ach, da geht mir das Herz auf!

hört' ich den Wind, er sang ein Lied,
in seinem Klang verneigten sich,
zum Gruß, gerichtet nur an mich,
das Wiesengrün und Baumgeblüht.


finde ich besonders schön gelungen, auf so etwas muss man erstmal kommen!

Auch Ich flog den Kreis des Falken nach hat es mir angetan!

In S4 lässt das LI den Tag verträumt noch einmal Revue passieren und verbindet es mit den Eindrücken wieder daheim.

das Fenster spiegelt Sonnenglanz,
des Nachbarn Kind spielt noch im Sand,
ein Pärchen seh' ich, Hand in Hand,


Die Stimmung kommt hier so real rüber, dass ich sie förmlich spüre und ganz klare Bilder vor mir sehe, als wäre ich dort. Eine friedliche Abendstimmung, wo deutlich wird, dass das LI das Daheimsein nach den wunderschönen Erlebnissen bei seinen Streifzügen durch Feld und Flur nun genießen kann, ohne dass Decke und Wände bedrohlich über das LI hineinzustürzen drohen.

Die Metrik ist 1A perfekt, durchgängiger vierhebiger Jambus mit männlichen Kadenzen! Top!

Die Reimform finde ich interessant und hab sie so noch nirgends gesehen, ist mir zumindest nicht aufgefallen. Hat diese Gedichtform einen Namen oder ist das deine eigene Kreation?

Zitat:
Zitat von laurenzia Beitrag anzeigen
Tja und irgendwie klingt es für mich, als wäre da eine Joggerin unterwegs.
Ups! Das empfinde ich ganz anders! Ich bin sicher, die Protagonistin streift ganz gemächlich durch die Landschaft, denn hätte sie ansonsten Zeit, die Umgebung so detailliert wahrzunehmen und in sich aufzunehmen und auch noch Kiesel am Bach zu sammeln?

Noch ein Wort zu den Apostrophen: Bei senkt und hört leuchtet es mir ein, dass du sie da gesetzt hast, da die Elisionen für die Vergangenheitsform stehen. Bei seh hingegen halte ich’s für überflüssig.

Wenn ich überhaupt etwas bekritteln müsste, dann wären es bestenfalls die beiden Elisionen und die Inversion S1V3 (dieser Vers sagt mir insgesamt nicht so zu).

Ich mag dein Werk sehr und finde es (ansonsten) von vorn bis hinten gelungen!


Liebe Grüße,
fringilla

Geändert von Yoapharél (11.04.2011 um 16:28 Uhr)
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