Bloß Frühling
Bloß Frühling
Der Kaffee blubbert in der Kanne,
Das Wasser blubbert in der Wanne,
Ich fühl mich toll, ich fühl mich klasse
Und treibe dabei in der Masse.
So ist es eben: Scheint die Sonne,
Dann kommt die Trauer in die Tonne,
Es schreit andauernd gute Laune:
„Bin angesteckt!“ sag ich und staune.
Selbst mir als Dauerpessimisten
Ist’s jetzt nach Lächeln, dem vermissten
Gefühl des Glücks erstehen Tore:
Die Welt ruft „Wärme!“ und „Amore!“
Und ich, mich kann man so erschrecken,
Fang statt des Motzens an zu necken,
Ich strahle über alle Maßen,
Verzück die Umwelt durch Bespaßen.
Die Liebste fragt mich: „Bist Du krank?“ -
„Nee, s’ist bloß Frühling!“- „Gottseidank!"
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (22.04.2011 um 18:52 Uhr)
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