Guten Morgen, liebe larin

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genau das richtige Gedicht, um es am Morgen (gut ausgeschlafen) zu kommentieren.
In meiner Vorstellung kann ich sehr gut nachvollziehen, wie Sonne und Wärme dazu verlocken, das Sonntagsfrühstück auf den Balkon zu verlegen. (Ja, ich habe glücklicherweise auch einen)
Das arme LyrDu. Das LyrIch entfaltet sonnige Aktivitäten, voller Tatendrang und morgendlichem Elan. Also wird der Partner geweckt - um die Blumenkästen heraufzuholen??? Um sechs Uhr dreißig??? Also, wenn das sonntags jemand mit mir machen würde, dann ...
Aber jemand zu haben, der mir Frühstück macht, das könnte mich doch verlocken, früher aufzustehen.
In der letzten Strophe wird klar: Das LyrDu ist ein Er. Sonderbar, habe ich auch schon festgestellt, Männer sind Langschläfer, wenn man sie lässt. (Ausnahmen gibt es natürlich)
Ein bedauerlicher Zwischenton von mir: Zum letzten Mal habe ich in meiner Kindheit einen Kuckuck rufen gehört. Tja ...
Ein paar kleine formale Häkchen habe ich gefunden:
Strophe 2, Vers 2: bei "ihre" ist das "e" zu viel, ein Tippfehlerchen.
Strophe 3, Vers 1: Wäre hier "der" nicht besser? Ja, der Kuckuck ruft Kuckuck, "er", aber irgendwie? Ist nur ein Vorschlag!
Zitat:
Was liegst du noch im Bett bequem?
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Mich stören Inversionen nicht immer, aber hier schon (du bist selbst schuld, dein Gedicht klingt ansonsten so rhythmisch). Ja, der Endreim, wenn der nicht wäre, ich kenne das ...
Beim Nachdenken kam ich auf keine Umformulierung in der Frageform, aber als Aussage ginge es, z. B. "Der Morgen lockt, nicht so bequem!" oder "Nun steh schon auf, nicht so bequem!" - vielleicht bringen meine Vorschläge dich auf eine Idee.

(Ich muss allerdings verschämt zugeben, dass ich morgens erst mindestens eine halbe Stunde über meiner Kaffeetasse meditieren muss, bevor ich wach bin ...)
Gerne im Geiste mit gefrühstückt!
Liebe Grüße
Stimme der Zeit