Thema: Alleine
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Alt 10.05.2011, 17:50   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi,Thomas!

Dies ist - denke ich - das erste Gedicht, das ich vonh dir lese, und ich muss sagen: Ich bin sehr beeindruckt!
Meine Gewohnheit ist es, meine Ratschläge gleich ins Zitat einzubauen, damit der Autor gleich einen Gesamteindruck der Wirkung dieser Veränderungen gewinnt:

Alleine

Wenn in die Stille fern die Turmuhr schlägt
und sich der leichte Nachtwind legt,
das Wachen auch, und waches Träumen;

wenn Blütenschleier man auf Bäumen Vorne klein nach Strichpunkt, Zeile metrisch besser ausgewogen, passt in die Sprachmelodie.
im Dunkeln schon erahnen kann, Sprachlich, metrisch runder.
und neues Hoffen - irgendwann;

wenn dann der Amseln frühes Singen
die Sonnenstrahlen dazu bringen, Komma hier. Ansonsten sehr schon zeilenübergreifend formuliert!
aus fernen Hügeln zu erscheinen; Zeile sonst zu kurz.

dann sitz ich hier - alleine - Apostrophe überflüssig bei sprachgebräuchlichen Verkürzungen. Abgesehen davon sind sie verkehrt herum.
und denk an dich - und weine.


Ein sehr dichtes, stimmiges und stimmungsvolles Gedicht ohne Kitschüberfrachtung, mit zuletzt beinah überraschender Conclusio. Sehr gehaltvoll, daher sehr gern gelesen und beklugscheißert!
Nimm von meinen Vorschlägen, was dir gut und schlüssig erscheint.
Chapeau!

LG, eKy

PS:
Kleiner Tipp: Ändere (auch im "anderen" Forum) zumindest deine Apostrophe: Verwende den Apostroph neben dem "Ä" mit der Shifttaste - bei dem gibt's auch nicht automatisch danach eine Leerstelle, wie du siehst. Außerdem ist er dezenter und beunruhigt das Schriftbild nicht so ungemein.
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (10.05.2011 um 18:31 Uhr)
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