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Alt 16.05.2011, 18:56   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Liebe Chavali,

bei tief traurigen Texten bin ich meist dabei - ich liebe sie.

Neunzehn bittere Jahre in neunzehn Dornen darzustellen ist schon eine gute Idee.

Die andere oder besondere Versform mag ich auch.

Ich weiß auch, warum ich traurige Texte mag. Bei fröhlichen und glücklichen Texten kann man meist nur fröhlich zustimmen. Hier aber kann man tiefer eintauchen und ein wenig "schlaumeieren".

Das lyr. Ich betrachtet und beschreibt Gewesenes. Mit der "Duldsamkeit" und der Beschränkung auf 19 Jahre erfühlt man ein Heraustreten, und das ist gut so.
Die Vergangenheit, mag sie noch so traurig gewesen sein, ist zugleich eine Erfahrung, die verhindert, erneut irgend etwas zu erdulden. So hofft der Leser zumindest.



Neunzehn Jahre ohne Liebe
ohne Glück und Zärtlichkeit;
allzu stark traf Bitterkeit
mich in der Vergangenheit.

Schwarze Blüten ohne Triebe
säumten lange meine Wege
der Traurigkeit.

Tränensalz auf meinen Wangen,
Mund und Ohren frostgeeist,
bis Gedanken in mir keimten,
die mit Taten sich vereinten.

Graue Tücher des Vergessens
lagen vor mir auf dem Stege
der Einsamkeit.

Einmal brach ich alle Türen
auf und ließ, was heutig war, (das ist anders, und toll)
(hinter Ausweglosigkeiten,)
Dornenhecken ganz und gar;
schob sie blutend vor mir her.
Neunzehn Dornen in der Zeit
der Duldsamkeit.

Liebe Chavi, ich habe nur mitgemischt. Schau es dir an und nimm Rücksicht auf meine Sicht der Traurigkeiten. Wenn du etwas magst, ist gut - wenn nicht, ist auch gut. (Du weißt schon)

Gern eingetaucht und wieder aufgetaucht,
liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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