Hallo, Löwenzahn
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ein wahres Wort in gereimter Form (nicht) gelassen ausgesprochen. Der Schönheitswahn treibt genau solche "Blüten". Neulich erst sah ich "Ballonlippen" in der U-Bahn. Fotomodelle lassen sich sogar die unteren Rippen chirurgisch entfernen, damit sie eine "superschlanke" Taille bekommen.
Aber: Nicht nur die "modernen Zeiten" haben es in sich. Man denke nur an die Korsetts früherer Zeiten, als sich die Frauen in absurde Fischbeingerüste quetschten, bis sie kaum noch atmen konnten (weshalb auch damals die Frauen so häufig ohnmächtig wurden - schlicht Sauerstoffmangel). Oder die "Tellerlippen" afrikanischer Kulturen
(Wikipedia-Link) und die "Giraffenhälse" der Padaung in Südostasien
(Wikipedia-Link).
Wenn ich das so betrachte, dann scheinen wir Menschen schon immer die absurdesten und gesundheitsschädlichsten "Schönheitsideale" erfunden zu haben. Traurig, aber wahr - eigentlich ist das "nichts Neues".
Besonders gut gelungen finde ich, dass du "Heidenröslein" als "Grundlage" genommen hast - die Rose symbolisiert ja außer Schönheit auch Eitelkeit, davon spricht schon der Volksmund. Damit beziehst auch du die Vergangenheit mit ein - offenbar ist diese "Verrücktheit" so, seit der erste Mensch auf die Idee kam, sich durch künstliche Mittel attraktiver zu gestalten.
Das "Sprachgemisch" finde ich im Sinne des Sinnes gut gelungen, denn so absurd wie das Thema ist auch die Sprache.
Und, nicht zu vergessen: Der Text folgt der Melodie.
Zitat:
Röslein hat nen Karpfenmund,
muss nach Luft oft ringen.
Näschen schief, die Büste: Schund!
Augenbrauen hängen und
eine will stets springen.
Röslein, ach, was warst du dumm!
könnt jetzt mancher singen.
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Die letzte Strophe ist nicht nur Conclusio, sondern auch wirklich das "Resultat". Denn die Entstellungen durch Kunstfehler können sehr schlimm sein. Wodurch dann erst ein echtes Schönheitsproblem entsteht, das zuvor nur in der Einbildung vorhanden war.
Ein Thema, das immer wichtig und immer aktuell ist.
Gute Arbeit!
Liebe Grüße
Stimme