[Dr. h.c. Fred Aldwal]

Liebste Stimme,

jetzt beruhigen Sie sich doch bitte erst einmal wieder.
Nur keine Panik. Panik kann zu sinnlosem, unkontolliertem und rücksichtslosem Verhalten mit gefährlichen Fluchtreaktionen führen.

Sprossen! Überall Sprossen! Nichts als Sprossen! Verkeimte Sprossen sogar!

Na dann kommen Sie doch erst einmal von der Leiter herunter, das ist mir jetzt eindeutig zu hoch.

Und wo keine Sprossen sind, da sind Gurken! Und Horror-Tomaten! Sie verfolgen mich, überall hin!

Sie sind eine Frau. Da habe ich jetzt genau das Richtige für Sie. Greifen Sie zu: Buttercremtorte, Pralinen und Monstergummibärchen.

Sprossengedichte, keimende Gedanken, sprießende Ängste!

Ich biete zuckersüße Lyrik, aufkeimende Gedanken und wachsendes Interesse in ihrem Fall.

Alles sprießt, nichts als Keime, wo ich auch bin! Wie sie hier sehen können, Herr Doktor, versuche ich ja, mir zu helfen, bei mir wächst kein Gras mehr!

Ja und wie das sprießt, das kann ich nur zu gut verstehen. Bei mir wächst leider auch kein Gras mehr, ich kann Ihnen da leider nicht helfen.
Aber ich kann Ihnen was verschreiben.

Ich habe alles asphaltiert, und mein Zahnarzt ist auf eine Karibikinsel ausgewandert, nachdem ich ihn bezahlt hatte.

Wo sollte er auch hin, nachdem seine beste Patientin auf das Gedichte-Eiland emigrierte?

Was mache ich denn jetzt?

Einen neuen Zahnarzt suchen?

Haben Sie ihre Couch desinfiziert?

Die ist vollständigt entkeimt.

Da kann sonst alles Mögliche darauf wachsen, man weiß ja nie!

Ja ja, ich weiß.

Ich will Handschuhe, und einen Mundschutz!

Ach so schlimm wird es doch gar nicht.

Haben Sie etwa Sommersprossen???

Nein, auch im Winter.

Aaaaah! *Flücht*

Beehren Sie mich bald wieder, Gnädigste.


Alles wird gut.

Immer freundlich und adrett

Ihr Fred.
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