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Alt 15.06.2011, 22:12   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Hallo Galapapa,

du hast diese Tiere ausgezeichnet beobachtet und beschrieben.

Der Text ist wundervoll ausgearbeitet und liest sich flüssig und leicht, trotz der zum Teil langen Zeilen, wobei ihm das Wechselspiel zwischen 6-hebigen und 5-hebigen Jamben bei gleichzeitigem Setzen wechselnder weiblicher und männlicher Kadenzen sicherlich gut bekommt.
Dadurch wirkt es entsprechend kurzweilig.

Diese tollen Flieger und Jäger können den aufmerksamen Beobachter mit ihren waghalsigen Flugmanövern schon beeindrucken.
Ich durfte sie selbst vor ein paar Jahren hautnah erleben, denn unter der vorstehenden Dachkante des Hauses, in dem wir wohnten, waren sehr dicht nebeneinander eine ganze Reihe natürlicher Schwalbennester zu finden, die auch regelmäßig wieder bezogen wurden.
Da spielte sich dann zu den entsprechenden Jahreszeiten ein reges Leben direkt vor unserem Fenster ab. Man sah sie ständig vorbeisausen. Sie glitten geradezu durch die Luft, weg vom Nest, nur um sofort wieder im eleganten Steilflug mit einer Beute zurückzukehren.
Dabei haben die Jungvögel sie meist lautstark unterstützt, denn schwatzhaft sind sie auch. Manche nennen es auch Tschirpen.

Aber! Aber jede Medaille hat ihre zwei Seiten, so ist das immer im Leben und die hast du uns hier verschwiegen.
Und weil dein Gedicht damit nicht vollständig ist, erlaube ich mir nun, demselben noch zwei Ströphchen hinzuzufügen.

Stets an den schönsten Sommersonn- und feiertagen
wenn ich mal etwas länger schlafen will,
vernehme ich am Morgen schon die Hungerklagen
der unverschämten Brut, sie ist nicht still.

Ein wenig später geh ich Hof und Fenster putzen,
nun glänzt es wieder, alles ist intakt,
doch das wird mir bei dieser Bande gar nichts nutzen,
schon bald ist alles wieder zuge(p)ackt.

Ja ja, denn stubenrein sind die kleinen Racker auch.
Und die zielen tatsächlich immer ziemlich sicher aus dem Loch ihres Nests.

Ein schönes Gedicht über diese eleganten Luftjäger, was mir gut gefallen hat.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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