Hallo, liebe larin
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hier finde ich etwas sehr Tiefsinniges aus deiner "Feder" vor. Die Parallelen zwischen den Lebenszyklen der Blumen und denen des Menschen sind hier dargestellt, und irgendwie schimmert für mich sowohl die Akzeptanz der Vergänglichkeit als auch die Symbolik der Untrennbarkeit von Mensch und Natur durch. So wie die Blumen sind auch wir ein Teil der Natur und vom "Kreislauf des Lebens".
Ich möchte dieses Gedicht nicht zu sehr analysieren, ich glaube, wenn du meine Kommentare ab und zu gelesen hast, dann wird deutlich, dass ich immer wieder (für mich) Werke finde, die ich auf mich wirken lassen möchte. Dieses Gedicht ist für mich etwas besonders "Schönes", deshalb erzähle ich von dem, was es mich empfinden lässt.
Hier verbindet sich die "Blume des Lebens" mit der Natur, den Jahreszeiten und uns Menschen beinahe zu einer "Einheit", denn - vielleicht glauben wir, uns davon "distanzieren" zu können, aber in Wahrheit ist Alles miteinander verbunden.
Es gibt ein paar Stellen, die besonders intensive Gefühle in mir auslösen:
Zitat:
Doch nichts hält ewig an: Zur Mahd
erscheint die Zeit mit ersten Nachtgedanken.
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Irgendwie habe ich das Gefühl, als ob der Sommer sehr rasch in den Herbst übergeht. Dass der Frühling in der Natur recht kurz ist, das verstehe ich gut, es ist ja auch so. Nur ist der Sommer hier lediglich 3 Verse "kurz", Herbst und Winter haben eine "ganze" Strophe für sich. Ich kann deiner "zeitlichen" Intention hier nicht richtig folgen, ich denke, so kurz ist der Sommer nicht - allerdings ist das vielleicht auch nur mein persönliches "Gefühl", das kann selbstverständlich jeder auch anders sehen.
Andererseits ist es möglich, dass du das Bewusstwerden der Vergänglichkeit/Sterblichkeit damit meinst, beginnt man vielleicht bereits im "Spätsommer" damit, an Herbst und Winter zu denken, während das im "Frühling" noch weit entfernt zu sein scheint?
In diesem Gedicht gibt es viele "Blickwinkel", das gefällt mir immer besonders gut.
Zitat:
Und schon ists Herbst: Nun fallen sie, die Träume.
Nur Aster, Chrysantheme wehren jenem Drang.
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Vielleicht "fallen" die "sorglos-übertriebenen" Träume von Kindheit und Jugend - aber ich finde absolut wahr, was hier steht: Trotzdem kann man weiter träumen, auch wenn sie nicht mehr dieselben sind!

Zitat:
Was Zukunft bringt, wird stündlich neu gesät
und wartet treu der Stunde, selbst im Schweigen.
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Und im Boden, unsichtbar noch, wartet das neue Leben auf den nächsten Frühling. Noch ist es nicht zu sehen, die "Natur" schweigt, aber nicht für immer ...
Die "Fleur de la vie" erblüht stets aufs Neue, so lange es das Leben gibt.
Dein Gedicht hat mich berührt, und der Inhalt ist sehr, sehr schön geschrieben.
Liebe Grüße
Stimme