Hallo, Thomas
,
interessant, der Vergleich mit einem Handschuh. Ein Gefühl wurde "angezogen" und als passend empfunden. Irgendwann drehte es sich um, aus Liebe wurde Hass - das "Innere nach außen gekehrt". Eigentlich ist es doch derselbe Handschuh? Das führt zu Verständnislosigkeit, ja, Fassungslosigkeit. Warum passt er nicht mehr?
Dabei stellt sich die Frage, ob es denn der Partner ist, der gehasst wird - oder nicht viel mehr das Gefühl des Verlustes.
Das darf einfach nicht geschehen, nicht mir! Dieser Eindruck herrscht oft bei mir vor. Als ob das Hassen über den Verlust eines egoistisch auf sich selbst bezogenen
Anrechts auf den Partner "projiziert" würde. M. E. nach ist es häufig so: "
Mein Partner darf mich nicht verlassen,
mein Gefühl darf mich nicht verlassen, das dulde ich nicht, das ist
falsch! Ich habe ein
Recht darauf, denn was
mein ist, gehört
mir!" Ich denke, dass Hass immer die Auswirkung von Egoismus ist, aber das ist natürlich nur meine persönliche Ansicht.
Eine ansprechende Darstellung, ich fand viel "Spielraum" für eigene Interpretationen.
Das Metrum ist interessant, es liest sich flüssig. Die äußere Form der letzten Strophe erscheint mir beabsichtigt, besonders auch der Wechsel im letzten Vers, der in den Trochäus wechselt. Die Fassungslosigkeit noch einmal mit "Nachdruck" festgestellt.
Ganz "privat" denke ich: Liebe kann ohne Hass sein - aber der Hass nicht ohne den (inakzeptablen!

) "Verlust" der Liebe. Wobei eigentlich der "Ausweg" gar nicht schwer zu finden ist - sobald man akzeptiert, dass einem weder ein Gefühl noch ein anderer Mensch
gehören kann, ist man frei vom Hass ...
Gerne gelesen und interpretiert.
Dämonisch liebe Grüße
Stimme