Hallo, Walther
,
ich habe absichtlich einige Zeit gewartet (obwohl ich dieses Gedicht bereits zu einem früheren Zeitpunkt las), um es wieder "zum Vorschein zu bringen". Nun, das "Akute" ist abgeklungen, die Meldungen verschwinden wieder im "Hinterland" der Medien. Nur noch "am Rande" der Erwähnung wert ...
Genau aus diesem Grund bringe ich es jetzt wieder zur Sprache. Warum? Es ist immer noch "akut", Menschen leiden aktuell weiter. Nur weil die Medienpräsenz nicht mehr gegeben ist, bleiben das Leid und die Problematik unseres Umgangs mit der Umwelt dennoch bestehen - es interessiert allerdings kaum mehr, oder? Mittlerweile ist ja beispielsweise die WM viiiel wichtiger, ganz zu schweigen von irgendwelchen Prominenten, die sich zur falschen Zeit am falschen Ort die Nase geputzt haben und deshalb unbedingt (siehe in diversen Zeitungen) im bunten Großformat auf Seite 1 ganz oben stehen müssen ...
Wenn es nur
einer wäre, der lacht, fände ich es nicht schlimm. Leider "lachen" eine Menge Leute, denn es gilt doch: Raus aus den Medien, raus aus dem Kopf - und wieder rein ins "pralle, bunte" Leben.
Deine Darstellung der Problematik finde ich sehr gelungen, denn es zieht sich ein "Bogen" von der Ironie (gewürzt mit Sarkasmus) über die Trauer (und dem Nichtverstehen des Unverständnisses) bis hin zu etwas, das ich beinahe als Erkenntnis des Unausweichlichen bezeichnen möchte. Jedenfalls, sofern die Menschheit nicht doch noch "die Kurve kriegt", wird die Welt nicht enden (wir sind nur eine Spezies) - aber wir ganz sicher.
Dieses Thema ist zu wichtig, um einfach "in der Versenkung" zu verschwinden.
Zwei kurze, formelle Anmerkungen hätte ich noch:
Zitat:
Dem Menschen sei Lob, Preis und Dank:
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Hier tanzt das Metrum aus der Reihe. Der Mensch macht das ohnehin ständig, nicht wahr?
Obwohl, falls es doch ein kleiner "Lapsus" sein sollte, hätte ich einen Vorschlag:
Dem Mensch sei Lob, sei Preis und Dank: - xXxXxXxX
Da du die Anapher* (Sonderfall der Repetitio*) als Stilmittel bereits zwei Mal verwendest ( Die Luft ist kalt, die Luft macht krank; Das Meer, es kommt, das Meer, es geht - bei letzterem sogar noch mit Parallelismus*, Kompliment) würde es dazu passen.
Zitat:
Kaum wer, der überlebt. XxxXxX
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Ich kann es mir ohne weiteres "zurecht lesen", aber eigentlich müsste von der Silbenwucht her "Kaum" anstelle von "wer" betont werden. Aber es kann meiner Meinung nach stehen bleiben, denn ich habe keine Idee, wie es geändert werden könnte, ohne den ganzen Vers zu "verwerfen". Das wiederum wäre im Sinne der Aussage im Gesamtkontext schade. Nimm es in diesem Sinne lediglich als eine weitere Anmerkung.
Sehr gerne wieder ans "Tageslicht" geholt und kommentiert.
Liebe Grüße
Stimme
P.S.:
*Für andere (evtl. unkundige Leser) aufgeführt, ich weiß, dass du es weißt.
